Dienstag, 7. Juni 2016

Rezension "Dem Abgrund so nah" von Jessica Koch

Titel: Dem Abgrund so nah ~ Jessica Koch
Seiten: 308
Wird im FeuerWerke Verlag erscheinen.


Klappentext:
Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.

Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zu ziehen. Doch damit nicht genug: Dannys Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol und fällt zurück in grausame Verhaltensmuster, von denen er eigentlich glaubte, sie vor der Ehe endgültig abgelegt zu haben. Danny ist seinem Vater schutzlos ausgeliefert – aber er gibt nicht auf …

Bei einem Sommercamp lernt Danny dann die Französin Dominique kennen. Er befreit sie aus einer lebensbedrohlichen Situation und ihre Liebe hilft ihm, sich von seiner Familie – und damit von der unfassbaren Zerstörungsgewalt, die sein junges Leben bedroht – zu lösen.

Es beginnt ein erbarmungsloser Kampf um Anerkennung, Freiheit, Gerechtigkeit – und um die Liebe.

Meine Meinung

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut, passt zu dem anderen Band der Autorin und besonders der Titel beschreibt in wenigen Worten, den Inhalt des Buches. Wieder ein sehr passender Titel und ein schönes Cover, welche super zum Vorgänger Band passen.

Der Schreibstil ist auch in diesem Buch wieder einem Roman sehr ähnlich. Die einerseits leicht und flüssig zu lesende Geschichte, welche trotz dem schönen Schreibstils, wie ein Stein im Magen liegt, konnte mich wieder in seinen Bann ziehen. Die wechselnden Sichten zwischen Danny, seinem cholerischen Vater und seiner psychisch kranken Mutter, welche neben seltenen anderen Sichten im Vordergrund stehen (insbesondere Danny natürlich), geben einem einen guten Überblick des Erzählten und einen erschreckenden Einblick in die Gedanken der Personen. Mit einer zugleich sanften und erschreckenden Klarheit wird von Dannys Kindheit berichtet, welche einem nicht mehr loslässt.

Insbesondere da ich Danny schon im vorherigen Buch "Dem Horizont so nah" "Kennenlernen" durfte, war es umso schockierender die ganze Wahrheit über seine Erlebnisse zu lesen. Es gibt kaum Worte für dieses Leid, welches er durchleben musste und nicht einmal ansatzweise kann ich mir in meinem Kopf vorstellen, was er alles durchlitten und gefühlt haben muss. Dennoch lässt sich Danny niemals unterkriegen und mit einem wahnsinnig stark ausgeprägten Kampfgeist, schafft er es immer wieder aufzustehen und Dinge zu überleben, an denen die meisten anderen zerbrochen wären. Mit seiner scharfen Zunge und einem unermüdlichen Sarkasmus bietet Danny seinem Vater immer wieder die Stirn und es ist mir unbegreiflich, wie ein so junger Mensch so schnell erwachsen werden kann und gezwungenermaßen das Kindsein zurücklassen muss. Danny war schon als Kind ein unglaublich Besonderer Junge, welcher sich alleine auf den Beinen hielt und sich mit einer Aufopferung, für die Menschen die er liebt, hingibt, um diese zu schützen.  Ein Junge, der sowohl mit Ehrgeiz, Intelligenz, Mitgefühl und einer enormen Stärke sich am Leben hält und diese Eigenschaften trotz allem Schrecklichem immer bei sich trägt. 

Die Handlung des Buches ist so schockierend, dass ich erst einmal schlucken musste. Immer wieder gerät Danny bewusst, unbewusst, absichtlich und ohne jegliche Schuld in Situationen, in denen ihn nur sein Lebenswille rettet. Eine zarte Liebe, die sich zwischen Dominique und Danny entwickelt, gibt ihm Kraft und war definitiv ein großer Lichtblick der Geschichte für mich als Leser. Ebenfalls wird auch in diesem Buch wieder deutlich was es bedeutet zu lieben, sowohl im Sinne einer Partnerschaft als auch einer innigen Freundschaft, und ebenso was es bedeutet zu hassen. Es wird deutlich wie schrecklich einige Menschen sein können, gewaltsam, grausam oder wie Mütter ihre Kinder im Stich lassen. Doch auch wie tief Freundschaft reichen kann und auch wie stark das Mitgefühl von einigen Außenstehenden sein kann. 
In dem Buch wird Schuld, der Wunsch nach Liebe, Hass, Freundschaft, Mitgefühl, Ignoranz und Gewalt deutlich und erzählt die wahre Geschichte von dem jungen Danny, der dem Abgrund so nahe war. 

Fazit: 
Ein erschreckendes Buch, welcher mit einem abgerundeten und durch und durch ehrlichen Schreibstil berichtet wird und von einem Jungen erzählt, der mit enormer Stärke und einem unermüdlichen Lebenswillen um sein Leben kämpft. 

Ich gebe diesem Buch

5 von 5 Libellen. 

Und wieder habe ich das Gefühl längst nicht alles gesagt haben zu können, was mir durch den Kopf schoss... Es herrscht nach den Büchern von Jessika Koch immer so ein Chaos in meinem Kopf.

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